Donnerstag, 22. September 2022

Slowenien 2022/ Tag10

29.08.2022

Wieder haben wir alles zusammengepackt und sind mit dem Auto rein nach Bled gefahren. Die Gemeinde ist umgeben von Bergen und in der Mitte liegt der bleder See mit seiner idyllischen Marienkirche auf einer Insel. Am steil aufragenden Felsen am Nordufer thront die Burg von Bled über dem See und wirkt sehr imposant. Wir haben etwas außerhalb vom Zentrum geparkt und sind dann bei schon recht bewölkten Wetter auf einen der umliegenden Berge, von wo man einen tollen Blick auf den See hatte. Dann sind wir runter an den See und einmal um ihn herumgelaufen. Es ist alles sehr schön und sauber aber eben auch sehr touristisch. 

Leider wurde das Wetter immer schlechter und teilweise regnete es sogar. So stellte sich uns die Frage, ob wir noch an einen weiteren Campingplatz fahren wollten oder unsere Reise abbrechen. Die Vorstellung die nächsten zwei Tage bei Regenwetter zu wandern graute uns und irgendwie war auch der „drive“ draußen. Das ständige Zelt auf-und abbauen und Herumgefahre kostete seinen Tribut. Wir sehnten uns beide mal wieder auf die eigenen vier Wände und ein schönes weiches Bett. So brachen wir den Urlaub 2 Tage früher ab und waren kurz nach Mitternacht wieder zuhause. 

Es war wieder ein schöner Urlaub und kostentechnisch gerade mal 30€/ Tag. Das tolle war, dass es zum Fahren nicht weiter als von uns aus bis zum Gardasee ist. Man kann tolle Wanderungen machen und ist dann auch sehr schnell am Meer.  
Und dann hatte ich natürlich wieder den perfekten Reisebegleiter an Board ;)






 

Slowenien 2022/ Tag09

28.08.2022

Nachdem alles gepackt war sind wir gegen 9 Uhr ca. zweieinhalb Stunden nach Ljubljana, der slowenischen Hauptstadt mit ihren knapp 300.000 Einwohner gefahren. Urs hat wieder eine tolle Stadttour ausgesucht und so ging es erst an der Ljubljanica, ein größerer Fluss der durch die ganze Stadt fließt entlang. Dann ging es hoch zur Burg und danach in den schönen Altstadtkern, mit seinen vielen Bars und Cafés. Am Abend hat die Stadt sicherlich noch viel mehr Scharm als sie tagsüber schon hat. 

Gegen Nachmittag ging es dann mit dem Auto nochmal ca. eine Stunde nach Bled, das St. Moritz von Slowenien. Der erste Campingplatz war belegt aber am zweiten, etwas außerhalb von Bled, hatten wir Glück und einen Platz für unser Zelt bekommen. Mit 24 € pro Person war es bis dahin unser teuerster Campingplatz. 

Die Temperaturen sind jetzt spürbar kälter geworden und man merkt, dass es wieder in den Norden geht. Nach einem Salat und einer heißen Dusche sind wir dann auch recht bald schlafen gegangen.











Slowenien 2022/ Tag08

27.08.2022

Unser achter Tag war wohl ein richtig typischer Sommercampingtag. Wir schliefen gemütlich aus, frühstückten ausgiebig und sind dann ins Meer zum schnorcheln. Gegen Mittag haben wir was gegessen und uns danach ein wenig ausgeruht. Dann einen Kaffee, Schwimmen, Abendessen und absolut entspannt schlafen.

Ganz am Rande, Camping bedeutet heutzutage nicht mehr Zelten, sondern in den meisten Fällen mit dem teuren Wohnmobil unterwegs sein. Es gibt aber auch ganz verrückte Wohnmobile, wie diesen alten umgebauten Feuerwehrwagen oder Liebhaber, die alte Wohnmobile wieder restaurieren und damit unterwegs sind.

Das Tageshighlight war das Schnorcheln. Stellenweise gab es unglaublich viele Muscheln und Schneckenhäuser aber fast alle waren von Meeresschnecken oder von Krebsen besetzt. Als wir dann weiter aufs Meer hinaus wollten, war das wegen unglaublichen Anzahl an Quallen nicht möglich. Zwar waren sie nicht giftig aber durch ihre große Anzahl bildeten sie förmlich eine Mauer, durch die wir auch nicht durchschwimmen wollten. Trotz alledem haben wir wieder einiges an Muscheln und Schneckenhäusern gefunden. 

Wir sind jetzt dann am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen und Morgen geht es schon wieder über einige Stationen Richtung Norden in die Heimat.






Slowenien 2022/ Tag07

26.08.2022

Laut Wetterbericht war für die nächsten Tage Regen angesagt und so haben wir beschlossen an einen anderen Strand, 100 km weiter südlich zu fahren. Statt dem angesagten schlechten Wetter gab es dann aber puren Sonnenschein und so sind wir erst einmal lediglich vier Kilometer weiter an einen anderen Luxus Strand gefahren. Luxus heißt in diesem Fall viel Beton aus den 80er Jahren. das Schnorcheln war wie am Vortag leider nur sehr magere Kost und der Campingplatz wäre dort sehr teuer gewesen. 

So sind wir 6 km weiter an einen anderen Campingplatz gefahren und waren positiv überrascht. Die Übernachtung kostete gerade mal 11 € pro Person, der Platz war schattentechnisch perfekt unter Bäumen gelegen und nur 10 m vom Strand entfernt. Auch das Schnorcheln war diesmal wesentlich abwechslungsreicher und spannender, trotz der vielen Quallen die teilweise einen Durchmesser von ca. 30 cm hatten. 

Beim abspülen lernten wir dann zwei nette Mädels kennen. Sie hatten sich einen alten Handwerker Bus gekauft und selber zum Wohnmobil ausgebaut. Es war nicht sehr professionell, hatte er aber unglaublich viel Scharm und Gesprächsstoff, den wir mit ein paar Bier bis ca. ein Uhr nachts aufrecht hielten.





Slowenien 2022/ Tag06

25.08.2022

Bei nun endlich sommerlichen Temperaturen starteten wir ganz gemütlich in den Tag. Gegen Mittag ging es dann an den gerade mal 20 m entfernten Strand. Das Wasser hatte um die 24 Grad aber es war gar nicht so einfach reinzukommen. Der komplette Weg ins Wasser bestand teilweise aus spitzen Steinen und die flachen waren im Wasser verdammt rutschig. Ohne Schuhe war man die ersten 10 m nur damit beschäftigt, nicht zu stürzen oder auszurutschen. Das Schnorchel Erlebnis war okay aber nicht überwältigend. Ein paar Fische aber nichts zum herauftauchen. So haben wir uns ein wenig gesonnt, geschlafen, gelesen und unseren Urlaub genossen. 

Nach dem Abendessen haben wir wieder mit unseren Nachbarn ein paar Bier gekippt...und dann kam Simon! Simon ist Slowene und Mitte 20. Er fand uns beim Vorbeigehen sympathisch, lud uns zu seinem Zelt ein und als wir nicht zu ihm kamen, kam er einfach mit Gin und Eis zu uns. Er war nett, auf die Dauer dann etwas anstrengend und je länger der Abend wurde sehr alkoholisiert. Um kurz vor 2 Uhr waren wir dann ziemlich betrunken im Zelt gelegen. Simon wird uns mit seiner einfachen Sicht auf das Leben definitiv in Erinnerung bleiben 😊







Mittwoch, 21. September 2022

Slowenien 2022/ Tag05

24.08.2022

Nach dem Frühstück haben wir unser Zelt zusammengepackt und sind mit dem Auto keine 10 Minuten entfernt an eine kleine Parkbucht, direkt an der Soča gefahren. Man konnte dort am Flusslauf entlang gehen und es gab auch einige tiefere Stellen, wo man theoretisch auch baden hätte können. Nachdem wir zwei Kinder im Alter zwischen 7 und 10 Jahren aus 5 Metern vom Felsen in die Soča springen sahen, packte uns der Stolz und wir machten es ihnen nach. Die Höhe war nicht das Problem aber das Wasser war immer noch unglaublich kalt. Trotzdem machte es Riesenspaß. Wir sind dann noch an eine weitere Badebucht gefahren und auch dort hatten wir eine Menge Freude von den Felsen ins Wasser zu springen.

Der Tagesabschluss sollte dann eigentlich ein Campingplatz im Termin und eine Kanutour am nächsten Morgen sein. Diese hätte ca. 4 Stunden gedauert und um die 75 € gekostet. Bei dem niedrigen Wasserstand der Soča konnten wir uns aber nicht vorstellen, dass dies überhaupt möglich wäre. Letztendlich war uns das Risiko zu groß auf dem Trockenen zu rudern und haben uns dafür entschieden, direkt ans Meer nach Kroatien, nach Umag zu fahren. Nach lediglich eineinhalb Stunden Fahrt waren wir dann spät abends bei unserem dritten Campingplatz (Savudrija) angekommen. Nach dem Zeltaufbau kamen wir recht schnell mit unserem Nachbarn ins Gespräch, so dass wir noch bis 3 Uhr frühs, bei einigen Dosen Bier zusammensaßen und gequatscht haben.











Slowenien 2022/ Tag04

 23.08.2022

Der Campingplatz lag in einer Talsenke, sodass wir bis 9 Uhr auf die ersten Sonnenstrahlen warten mussten. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es dann laut Urs auf eine leichte Wanderung zur Soča Quelle, welche sich nach kurzer Zeit als doch sehr sportlich erwies. Und so brannten unsere Oberschenkel wieder bei jedem Aufstieg. 

Die Quelle selber war eine Enttäuschung, wie in ganz Europa war sie durch den langanhaltenden Regenmangel völlig ausgetrocknet und man sah lediglich eine blaue Pfütze in einer Höhle. 

Nach fünf Stunden waren wir wieder zurück am Campingplatz und haben nach einer Pause gemütlich Kaffee getrunken. Danach sind wir, keine 20 m entfernt von unserem Platz, an die Soča gegangen. Zwar war die Quelle ausgetrocknet aber durch die vielen Zuläufe kommt man doch in den Genuss des glasklaren aber eben auch saukalten Bergflusses. Wir haben es jedenfalls kaum länger als 10 Sekunden im Wasser ausgehalten. 

Abends haben wir uns dann noch ganz gemütlich mit einer Flasche Wein zu unserer Nachbarin und ihre Tochter aus Essen gesetzt und bis spät in die Nacht unterhalten.

















Dienstag, 20. September 2022

Slowenien 2022/ Tag03

Die zweite Nacht war wesentlich ruhiger aber der Morgen genauso kalt und feucht wie am Vortag. Die beiden Niederländerinnen hatten uns eine Tour zu den Martuljek Wasserfällen empfohlen und so ging es nachdem wir unser Lager zusammengepackt hatten, mit dem Auto zum lediglich 10 Minuten entfernten Parkplatz, von dem aus unsere Wanderung beginnen sollte. Nach einer Stunde Aufstieg, teils ganz idyllisch zwischen Felswand und Bach, entlang an hunderten von Steinmännchen, über Brücken und durch Kiesbecken waren wir dann am ersten Wasserfall, welcher über drei Stufen eine teils über 110 m hohe senkrechte Wand herabfällt. Das war schon mal sehr beeindruckend. Noch spektakulärer war jedoch der zweite Wasserfall. Zwar war es gar nicht so leicht den Weg dorthin zu finden und auch der Anstieg erwies sich als enorm steil...kurz vor dem Wasserfall mussten wir sogar noch einen Klettersteig gehen aber als wir dann fast direkt unter dem Wasserfall standen, waren wir ziemlich überwältigt. Wäre er nicht zu kalt gewesen, hätten wir uns vielleicht sogar mal kurz drunter gestellt.

Ganz am Rande, was mich schon nach diesen zwei Tagen irritierte war die Ausstattung mancher Wanderer, welche sich auf so eine Tour begeben. Teilweise mit offenen Sandalen auf abschüssigen Geröllwegen oder mit T-Shirt und kurzer Hose bei gefühlten 14 Grad im Wind. Viele sind auch körperlich einfach nicht fit oder in der Lage. Auf unserem Rückweg mussten wir einer älteren Dame gute 10 Minuten helfen, weil sie sonst nicht mehr den Klettersteig zurück vom Wasserfall geschafft hätte. Sie hatte Höhenangst und zitterte am ganzen Körper. Wir trafen sie dann wieder an einer Berghütte und sie hat sich dann bei uns beiden mit einem Radler bedankt. Wir haben dann noch eine gute halbe Stunde miteinander verbracht und über alles Mögliche geredet bevor es dann zurück zum Parkplatz ging.

Nach einer kurzen Pause sind wir noch zu einem weiteren Wasserfall, den Slap Pericnik gefahren. Für mich war es einer der schönsten und faszinierendsten Wasserfälle, die ich bisher je gesehen habe. Man fühlte sich ein wenig wie im Amazonas, die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch und die Umgebung war in ein sattes Grün getaucht. Der Wasserfall hatte eine Höhe von ca. 55m und man konnte hinter der Kaskade durchlaufen. Das war schon ein besonderes Erlebnis. Damit aber nicht genug, wenn man den Weg weiter nach oben ging, erwartete einen ein zweiter, fast identischer Wasserfall. Nicht ganz so groß aber auch sehr imposant.

Ziemlich erschöpft vom Wandern und den tollen Erlebnissen, fuhren wir dann schon recht spät zu unserem zweiten Campingplatz, den "Camp Triglav". Dieser war wesentlich moderner als der erste ausgestattet und so kamen wir nach dem Zeltaufbau noch zu einer verdienten heißen Dusche bevor es ins Zelt ging.
































Slowenien 2022/ Tag02

21.08.2022

Unsere erste Nacht war furchtbar. Temperaturtechnisch war es zwar okay aber der Lärm hat einen jeglichen Schlaf geraubt. Schnarchende und quatschende Campingnachbarn, schreiende Babys... Gefühlt gab es auf dem Platz keine offizielle Nachtruhe. Dann waren in der Früh auch noch die Duschen kalt und der Himmel bei 18 Grad bewölkt. Zur gleichen Zeit hatte es bei uns zuhause an diesem Tag 28 Grad. Nach dem Frühstück ging es dann mit dem Auto zu unserer ersten Wandertour im Triglav Nationalpark. Die Passstraße dorthin war so steil, dass wir es teilweise nur im ersten Gang hochgeschafft haben…vielleicht lag es aber auch am Auto :D Unser Startpunkt am Slemenova Spica war auf 1611 m und unser Ziel natürlich der Gipfel auf 1909 m. Vom Parkplatz aus ging es dann auf eine ca. zweieinhalb Stunden lange Wanderung. Der Aufstieg war etwas anspruchsvoller als wir dachten und so brannten uns beiden am Gipfel die Oberschenkel. Die Belohnung war eine grandiose Aussicht mit einem tollem Rundum-Panoramablick.

Nachdem sich witzigerweise unser Aufstieg ständig mit zwei Niederländerinnen kreuzte, kamen wir ins Gespräch und machten nach unserer Wanderung noch spontan eine gemeinsame Brotzeit. Dabei schwärmten sie von ihrem Ausflug zum Wasserfall, den wir am nächsten Tag besichtigen wollten.

Wieder am Campingplatz angekommen, ging es nach einer gemütlichen Kaffeepause zu Fuß zum Jasna See. Das Wasser dort ist kristallklar, hatte aber auch gefühlte 14 Grad. Eigentlich wollten wir dort baden gehen aber da es immer noch sehr bewölkt und frisch war, haben wir es bleiben lassen. Beim Abendessen an unserem Campingplatz wurde es dann noch richtig frisch, sodass ich sogar noch meine Jacke anziehen musste.









Slowenien 2022/ Tag01

 22.08.2022

Dieses Jahr sollte unsere Sommerurlaubsreise nach Slowenien und Kroatien gehen. Als ich dann Nachts vor unserer Abreise den Wagen gepackt und dabei eher prophylaktisch den Ölstand geprüft habe, musste ich feststellen dass es nichts zu prüfen gab. Der Motor war trocken. Glücklicherweise hatte Urs noch einen 5 Liter Ölkanister und so konnte unsere Fahrt kurz nach 5 Uhr frühs doch noch beginnen. 

Nach einem kurzen Abstecher bei Urs seinem Vater in München, fuhren wir direkt weiter nach Salzburg. Dort angekommen machten wir für vier Stunden eine kleine City Tour. Hoch zur Festung Hohensalzburg und dann noch zum Museum der Moderne. Nach einem Kaffee fuhren wir dann weiter zu unserem ersten Campingplatz "Natura Eco" in Kranjska Gora in Slowenien.

Dort musste ich dann leider beim Kochen feststellen, dass ich den Spiritus für unseren Kocher vergessen hatte. Glücklicherweise hatten wir noch einen Gasbrenner mit mehreren Kartuschen dabei. Des Weiteren hatte ich den 220 Volt Stecker für das Ladegerät vom Handy, einen Korkenzieher, und Batterien zuhause liegen lassen. Nachdem wir in Deutschland die letzten Wochen gefühlt immer über 30 Grad hatten, war es hier an unserem Zeltplatz gegen 20 Uhr so frisch, dass ich das erste Mal seit langem wieder einen Pullover und eine lange Hose anziehen musste. Da ich bloß einen Sommerschlafsack dabei hatte, habe ich die Sachen direkt zum Schlafen angelassen.